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Unser heutiger Streifzug führt uns in das Umland von Trent. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich in einer Niederung der Ort Libnitz. Erstmalig fand der Flecken 1242 Erwähnung, als Rügenfürst Witzlaw I., ein Sohn Jaromars, den Ort in einem Tausch an das Kloster Bergen gab.

In dessen Besitz blieb es offensichtlich bis zur Reformation und teilte sein Schicksal so mit Udars das in Domanialbesitz kam und worüber nun der pommersche Herzog verfügten konnte. Später wechselte es dann in den Besitz des Bergener Pastors Brüggemann, der den Ort zum "Hof Libnitz" wandelte. Dann wechselten mehrfach die Eigentümer.


"Wer der Zuwegung nach Libnitz folgt, dem eröffnet sich rechter Hand der Gutshof mit seinen Wirtschaftsgebäuden, während sich linker Hand der Gutspark mit dem Gutshaus sowie dem dahinterliegenden Inspektorenhaus befindet. 


Früher erreichte man das Gutshaus noch über die Auffahrt oder eine auf diese Höhe führende Freitreppe. Nachdem man seinen Wagen verlassen hatte und in das Haus eintrat, erschloss sich dieses zunächst über einen kleinen Windfang. Ihm folgte eine großzügige Eingangshalle mit holzgetäfelten Wänden und Parkettfußboden. In die oberen Geschosse führte eine massiven Holztreppe, dessen Geländer durch aufwendig geschnitzte Details auffiel. 


Vom Treppenhaus, welches durch eine ebenfalls verzierte Holzbalkendecke mit Einschüben überspannt wurde, fiel der Blick durch die lichtdurchfluteten östlichen Galeriefenster, dessen baulich gewölbter Vorzug eine der beiden Giebelfassaden durchbrach. Die Sicht fiel auf den modern gestalteten Gutshof, hinter dem in einiger Entfernung die Neuendorfer Wiek lag. 


Die gesamte Anlage war in Backstein errichtet worden, versetzt mit Elementen aus massiven hellen Steinen und feiner Ornamentik bis hin zu einem Wappen. Nach Süden staffelte sich eine Balkonterrasse mit zwei prägenden Reliefs - einem Mann, der die Saat austrägt und einem, der den Boden bearbeitet. Ergänzt wurde diese seitlich durch das markante Türmchen, dessen Helm in Kupfer gedeckt war. Nach Westen fiel der Blick in den Gutspark und zum neoklassizistischen Mausoleum. Sein Dreiecksgiebel wurde getragen von vier Säulen, während dessen seine 13-stufige Freitreppe nach Osten angelegt worden war..."


Soweit eine Beschreibung. Entstanden war die Anlage nach den Vorstellungen des letzten Gutsherrn Fritz Meyer-Sarnow im Jahre 1912. Er kam bereits in seiner Jugendzeit als Schüler des Königlichen Pädagogiums von Putbus auf die Insel Rügen. Und hier soll er auch seine spätere Frau, Emma Friderike Sarnow, die Tochter eines Gutspächters, kennen gelernt haben. Nachdem beide heirateten, erfolgte der Erwerb des Gutes Libnitz im Jahre 1899. 

Möglich wurden Kauf, Modernisierung und Erweiterung der Gutsanlage durch eine beträchtliche Hinterlassenschaft seiner Eltern. Nachdem sein Vater 1897 verstarb, erhielt Meyer-Sarnow den Erbteil seiner Mutter Selma aus dem Millionenvermögen seines Großvaters Ferdinand Schichau, der im Jahre 1896 verstorben war. Der ostpreußische Maschinenbau-Ingenieur hatte in seinen Schichau-Werken u.a. Dampfmaschinen, Torpedoboote, hydraulische Maschinen, Bagger und Lokomotiven gefertigt und konnte damit seinen späteren Wohlstand begründen.


Die Familie Meyer-Sarnow soll fünf Kinder gehabt haben. Drei von ihnen fanden wohl ihre Ruhestätte in dem bereits erwähnten Mausoleum. Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges musste die Familie Meyer-Sarnow zunächst ihr Gut und schließlich auch die Insel Rügen verlassen. Dabei soll auch die Frau des Gutsherrn gestorben sein. Fritz Meyer-Sarnow verstarb 10 Jahre nach Kriegsende in Karlsruhe.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden wie überall im Gutshaus Mietswohnungen eingerichtet. Nach dem politischen Umbruch 1989 erfolgte im Jahre 2000 ein Verkauf des Gutshauses durch die Gemeinde. Bedingt durch die Umbauten in den Jahren 2001 bis 2003 verfügt das Gutshaus neben der Eingangshalle, einem Saal, einem Weinkeller mit Gewölbe und einem Wellnessbereich heute auch über 13 Appartments auf einer Gesamtwohnfläche, die mit 1.290 Quadratmetern angegeben wird. Bei unserem Streifzug stand das Gutshaus mit seinen etwa 2 Hektar Land zum Verkauf. 



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