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Das Soldatengrab bei Dolge in der Granitz

Wer sich bei seinen Streifzügen über die Insel, wie wir, in die Granitz zur Dolge begibt, muss zunächst ein paar Worte zur Granitz an sich verlieren. Die Bezeichnung versteht sich wie Prof. Dr. Alfred Hass vermutet als sogenannter "Grenzwald". Dies wäre zumindest für die nördliche Hälfte Mönchguts nebst Lancken, das Ländchen Streu sowie das Kirchspiel Vilmnitz nicht auszuschließen.

Hinweis auf das Naturschutzgebiet Granitz

Geprägt wurde die Granitz vor allem durch Eichen und Buchen, wobei sich u.a. auch Erlen, Eichen, Linden oder Fichten finden. Der Wald, der im 19. Jahrhundert noch als Niederwald galt, wurde schon bald in einen Hochwald umgewandelt. 

Dies hatte sowohl forstwirtschaftliche als auch jagdliche Gründe. Dazu muss man wissen, dass die Granitz in jener Zeit noch für die Hochwildjagd bekannt war, die von Moritz Ulrich I. genauso wie dem Fürsten Malte - beide aus dem Hause Putbus - gepflegt wurde. Doch die Klagen mancher Pächter zu den Wildschäden ließen ein Umdenken eintreten. Und so wurde u.a. ein auf einer Mauer ruhender Staketenzaun um den Wald gezogen - vergleichbar mit der Einhegung der Stubnitz - und die Umwandlung zu einem Hochwald vollzogen. 

Spur der Steine - Hier befand sich das Waldwärtergehöft

Zu den in 26 Schläge eingeteilten Granitz zählte neben der Binzer Heide, dem Schloßberg oder dem Postmoor auch Dolge. Unser Weg führt heute genau vom Sportplatz zur Dolge. Er ist nicht gerade anspruchsvoll und ist gut befestigt. Wie der Name "Dolge" schon besagt, handelt es sich um die Bezeichnung für etwas langgestrecktes. Dies ist in diesem Falle eine Wiese von 600 Metern Länge und 200 Metern Breite. Das einst am Südostende befindliche Waldwärtergehöft ist allerdings schon fast nicht mehr auszumachen. Lediglich ein paar Fundamentsteine und Apfelbäume lassen das einstige Areal noch vorstellbar werden. Zum Anwesen gehörte einst neben dem Wohnhaus auch eine Scheune. Die letzten Waldwärter, die ihren Dienst hier verrichteten waren übrigens - wie Prof. Dr. Alfred Haas zu berichten weiß - Franz Utz, der am 31. Januar 1836 starb, und sein Sohn Johann Utz. Letzterer wurde 1846 nach Sellin versetzt und das Gehöft geschliffen. Doch noch etwas ist von Bedeutung: Denn in alten Unterlagen ist auch von einem "Krug in Dolge" die Rede.

Apfelbäume im Bereich der Siedlung mitten in der Granitz

Diese Siedlung also, die sich in mitten der Granitz und damit direkt am Waldweg befand, ist noch aus einem anderen Grund interessant. Denn aus der "Franzosenzeit" befindet sich unweit des Waldwärtergehöftes ein Soldatengrab. Die Geschichte dazu? Im Herbst 1806 hat sich das schwedische Heer, unter denen auch finnische Krieger waren, auf Rügen einquartiert. Sie sollen auch bei dem Waldwärter und Förster Utz auf Dolge gewesen sein, wo sie sich mit Lebensmitteln ebenso wie mit Wäsche (auch ungefragt) versorgten. 

"Hier ruhet ein finnischer Krieger..."

Als es zum Abzug der Soldaten kam, kehrte ein erkrankter Rekrut allerdings zurück und verstarb auf der Dolge. So legte die Familie Utz den Leichnam dann in ein Leinentuch und betteten ihn zur letzten Ruhe auf Reisig und Stroh.

Unmittelbar am Soldatengrab befindet sich eine Rastmöglichkeit für Wanderer

Einst wurde die Grabstelle durch ein Holzkreuz gekennzeichnet. Doch als dieses 1850 verfallen war, ließ die fürstliche Putbusser Verwaltung einen behauenen Stein, ähnlich einem Prellstein, aufrichten und daran eine eiserne Tafel befestigen. Sie verkündet seit jener Zeit Wanderern: "Hier ruhet ein finnischer Krieger 1806". Allerdings wurde sie zwischenzeitlich erneuert. Und heute befindet sich sogar eine kleine Raststätte an dem alten Soldatengrab.


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