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Wer mal eine schöne Wanderung an den Rügischen Bodden unternehmen möchte, dem empfiehlt sich ein Streifzug über die Insel in Richtung Neukamp. Nur etwas weniger als 5 Kilometer von der ehemaligen Residenz Putbus entfernt, befindet sich eine der beiden sogenannten "Preußensäulen".

Für den Weg, der uns vom Circus durch den Putbusser Park - vorbei am Mausoleum, Marstall und Affenhaus - über Wreechen führt, benötigt man etwa eine Stunde. Der Vorteil liegt auf der Hand: Neben gut ausgebauten Wegen, ist hier nur wenig Verkehr; vor allem im Frühjahr.


Hinter Wreechen geht es direkt über die Brücke bis zur ehemaligen "Kleinen Fischerin". Heute hat dort die "Nautilus", das Untersehboot von Kapitän Nemo, "angelegt". Das Restaurant, welches einen Besuch zu einem echten Erlebnis werden lässt, ist sicher auch gut für eine kurze Rast geeignet, doch wir lassen diese Fantasie-Welt zunächst liegen und begeben uns rechter Hand auf einem Plattenweg entlang, der von vielen kleinen Grundstücken gesäumt wird, die unmittelbar am Wreecher See liegen. Über leichte Anhöhen erreichen wir nun schon bald eine weitere Kreuzung.


Geradeaus würde man in Richtung Altkamp und weiter nach Krakvitz / Kasnevitz wandern können, rechts liegt das Gutshaus Glowitz. Links führt uns ein Plattenweg nun zum eigentlichen Ziel: Der sogenannten "Preußensäule" von Neukamp. Das Ziel ist vielen Rüganern gut vertraut, war doch dieser Küstenbereich einst eine beliebte Badestelle. Auch fanden hier regelmäßig Schulschwimmlager statt; und das alles unter den wachsamen Augen des Großen Kurfürsten! Heute schweift dessen Blick wieder in Richtung Ostsee - so, als wolle er nach seinen Landungsschiffen Ausschau halten...


Deren Landung soll also genau hier gewesen sein. Wobei: Lange war der Ort der Landung des Großen Kurfürsten sogar umstritten. Erst mit der geplanten Aufstellung der "Preußensäulen" in Stresow und Neukamp durch seinen Nachfahren Friedrich Wilhelm IV. wurde herausgearbeitet, dass es sich dabei wirklich um die Muglitzer Schanze handelte. Erste Anmerkungen dazu ließen sich aber bereits in "Altes und Neues Rügen" von Ernst Heinrich Wackenroder finden, der die Landung des Großen Kurfürsten inhaltlich streifte. Nachdem der Rüganer Julius von Bohlen in seinen Niederschriften "Neuen Camp" zum Ort der Landung erklärte, schenkte der Fürst zu Putbus seinem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. das Gelände zur Errichtung der sogenannten "Preußensäulen" in Stresow (das wir ja bereits auf unseren Streifzügen besuchten) und Neukamp.


In dem 1881 dem deutschen Kaiser Wilhelm I. gewidmeten Werk "Die Hohenzollern", welches im Leipziger Verlag F. A. Berger erschien, ist neben der Abbildung (s. oben) zur Landung kurz und knapp vermerkt:

"Das Jahr 1678 brachte noch weitere Erfolge. Zuerst landeten die Brandenburger unter dem Schutz ihrer Fregatten auf Rügen und bemächtigten sich in wenigen Tagen der ganzen Insel. Danach rückten sie vor Stralsund und Greifswald, die letzten Orte Pommerns, in denen sich die Schweden behaupteten. Beide fielen nach kurzer Zeit, und besonderen Eindruck machte hierbei, daß Stralsund, an dessen Mauern Wallenstein sich dereinst vergeblich abgemüht hatte, von Friedrich Wilhelm binnen sechzehn Stunden genommen wurde."


So erinnert nun also ein 16 Meter hohes Monument, auf welchem das von Wilhelm Stürmer geschaffene Standbild des "Großen Kurfürsten" in Siegerhaltung steht, an jenen denkwürdigen 15. Oktober 1678 (vor nun schon fast 340 Jahren!) als die Brandenburger einen von vielen Versuch unternahmen, den Vertrag von Grimnitz (16. August 1529) einzulösen.


Seit es 1854 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV: aufgestellt wurde, hat es noch mehrfach die Gemüter der Insel bewegt. Letztmalig - auch politisch! - nach dem Mauerfall. Damals entstand, nach einem Abtrag aus Sicherheitsgründen, ein Tauziehen um dessen Wiederaufstellung. 2008 wurde dann aber doch das Postament wiedererrichtet. Und 2012 konnte auch die Säule mit dem Standbild wieder hergerichtet werden. Die Siegessäulen von Stresow und Neukamp sind nicht nur die einzigen Siegessäulen an der pommerschen Küste sondern wohl auch die Ältesten in Deutschland.

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