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Es gibt Dinge, die einige nur vom Erzählen und andere noch aus dem eigenen Erleben kennen: Dazu gehören auf der Insel Rügen für viele ältere Einheimische wenigstens drei Dinge, die Rügenfestspiele, der Winter von 1978 / 79 und das Auftauchen eines etwa 10 Meter langen Buckelwals vor der Insel Rügen. Der hatte sich in die Ostsee verirrt und wurde schon bald auf den zu jener Zeit noch unverfänglichen Namen "Ossi" getauft. Die Insel war zu jener Zeit vielleicht sogar in einem gewissen "Ossi"-Fieber, denn: Alles was an Nachrichten zu dem Wal auftauchte, wurde mit Interesse aufgenommen. 

Dies war vielleicht auch einer der Gründe, weshalb sich die "Wasserprawda" später einen besonderen Aprilscherz erlaubte und das Auftauchen vor Rügen ankündigte und so doch manche Irritationen auslöste. Eher unbekannt war uns damals, dass der durch eine Verletzung gut erkennbare "Ossi" auch "fremdging" und so in anderen Ostseeanrainerstaaten ebenfalls für Furore als "Valborg" oder "Romek" sorgte. So wurde das beliebte Tier auch gleich mehrfach in den Wochen des Spätsommers und Herbstes 1978 gesehen und fotografiert. Auch sorgte das Jahr 1982 für eine gewisse Wiederholung...

Das Auftauchen von Buckelwalen vor der Insel Rügen ist allerdings nicht ganz neu. So soll bereits im Jahre 1851 ein Buckelwal vor der Insel gesichtet worden sein. Ungewöhnlich ist es jedoch nur, weil diese Wale eigentlich nicht in der Ostsee zu Hause sind. Sie verbringen stattdessen ihre Sommer in der Polarregion und ziehen in der kalten Jahreszeit in den Süden bis zum Äquator, um ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen. Im Anschluss geht es wieder in Richtung Norden. So ist davon auszugehen, dass sich "Ossi" und auch "seine Wegbereiter" lediglich in die Ostsee verirrt hatten. 

Ähnlich erging es übrigens auch einem Buckelwal, den eine Urlauberfamilie im Jahre 2016 mit ihrem Smartphone filmte. Nach der Sichtung der Aufnahmen durch Forscher des Meeresmuseums in Stralsund gab es Gewissheit: Ja, auch hier handelte es sich um einen Wal, wie "Ossi". Schon kurz zuvor war sogar eine Mutter mit Kalb in der Ostsee gesichtet worden. Dabei sind die bis zu 18 Meter langen und etwa 25 bis 30 Tonnen schweren Meeressäuger ziemlich schnell unterwegs. Sie können in der Spitze 11 Kilometer in einer Stunde zurücklegen. Der Wal, der zum Abtauchen einen Buckel bildet, ist zudem durch seine Sprünge bekannt. Dabei erhebt er seinen ganzen Körper aus dem Wasser, um sich dann wieder in die See fallen zu lassen. 

Es ist also nicht ganz auszuschließen, dass die Walbegeisterung für "Ossi" & Co. auch in den kommenden Jahren seine Fortsetzung findet.

(Foto: Wirestock / Mehr zu den Riesen der Meere: Ozeaneum)

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