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Heute führen uns unsere Streifzüge über die Insel in den Nordosten von Putbus. Zugegeben! Wer mit einem historischen Dampfroß der Rügenschen Kleinbahn von hier in Richtung Binz dampft, kommt wohl kaum auf die Idee bereits in Posewald wieder auszusteigen. Leider! - könnte man sagen. Denn: Auch auf der Strecke zu den Badeorten gibt es weit mehr zu entdecken, als man zunächst annimmt.

Der kleine Flecken Posewald wure erstmals im Jahre 1318 als "Posevoltze" erwähnt. Nur kurze Zeit später ging er in den Besitz der Familie zu Putbus über. Diese bestimmte im Wesentlichen die weitere Entwicklung des Weilers und späteren Einzelhofes. Obgleich Posewald über ein Gutshaus verfügt, ist dieses sehr schlicht in seinen Ausprägungen - ein verputzter Backsteinbau, der seinen Charme einst seinem Fries, der Gliederung des Baus durch die beiden seitlichen Türme und der Begrünung der Eingangsfassade verdankte. Wie viele andere Gutshäuser der Insel diente es nach dem zweiten Weltkrieg vielen entwurzelten Familien als erstes "Dach über dem Kopf". Auch der bauliche Zustand war entsprechend, fehlte es doch vor allem an der notwendigen Werterhaltung. Eine Perspektive erhielt das Gebäude mit dem anliegenden Gutspark erst wieder durch den Verein Modellregion Rügen e.V. So wurde Posewald vor allem in den folgenden Jahren zu einem Begriff von Geselllen, die auf der "Walz" waren.


Wir wenden uns nun erneut zur Strecke der Rügenschen Kleinbahn, die seit 21. Juli 1895 Putbus mit dem Seebad Binz verbindet. Direkt vom Halt "Posewald" kann man nun den sogenannten Blocksberg sehen. Wie viele andere Großsteingräber befindet es sich auf einer leichten Erhöhung, die von einer Baumgruppe bewachsen ist - direkt zwischen dem Schmalspurgleis und der alten Landstraße in Richtung Zirkow über Viervitz.


Lange Zeit fiel die Einordnung von Zeitzeugen wie diesen Hünengräbern schwer. Den ersten Versuch dazu machte der britische Anthropologe Sir John Lubbock. Er unterschied die Steinzeit in zwei Zeitebenen: Die "Periode des geschlagenen Steins" ("Old Stone Age" oder aber in unserem Sprachgebrauch die "Altsteinzeit") und die "Periode des geschliffenen Steins" ("New Stone Age" also die "Jungsteinzeit"). Heute definiert man letztere als die Zeit, in welcher die Jäger und Sammler begannen sesshaft zu werden und mit Ackerbau und Viehzucht begannen. Unser besuchtes Großsteingrab ist eines von weiteren Zeitzeugen, die sich ebenfalls in der Ortslage Posewald / Seelvitz befinden.


Das Hünengrab selbst ist seit Jahrhunderten bekannt. Es soll bereits auf den Martikelkarten der Schweden aufgenommen worden sein und fand ebenso die Aufmerksamkeit vom pommerschen Naturwissenschaftler und Prähistoriker Friedrich von Hagenow (1797-1865). Seiner ersten Beschreibung zufolge entdeckte er in Posewald sogar noch drei Anlagen. Die Unterlagen darüber wurden im Jahre 1904 durch den Rüganer Rudolf Baier, der das Provinzialmuseum für Neuvorpommern und Rügen (heute: "Kulturhistorisches Museum" Stralsund) gründet hat, veröffentlicht. Ihm folge Ernst Spockhoff (1892-1967) mit einer ausführlichen Dokumentation, die er im Teil 2 vom "Atlas der Megalithgräber Deutschlands" (1967) auf Seite 70 veröffentlichte.


Die Reste des Hünenbettes sind noch heute erkennbar. Es wird heute den Großdolmen, einem Begriff aus der Megalitharchitektur, zugeordnet. Während die Breite der Grabkammer bei etwas unter drei Metern liegt, ist die ursprüngliche Länge umstritten. Dies hat mit der Zerstörung des Grabes zu tun, denn viele der Steine aus dem Bestand sind heute im Umfeld zerstreut. Zu den markantesten Steinen zählt sicher einer der Decksteine (s. oben) der gerade gesprengt wurde.

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