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Heute führen uns die Streifzüge über die Insel an die Westküste Muttlands. Noch heute gibt uns hier ein Ort an der Landower Wedde zahlreiche Rätsel auf. Denn trotz urkundlicher Nachweise, gibt es bis in die Gegenwart keine gesicherten Spuren für die sagenumwobene Burg der Ralunken...

Einst sollen hier drei Brüder – die Ralunken – in einer Wasserburg gehaust haben. Sie standen in dem Ruf von üblem Schlag zu sein und waren der Schrecken aller Schiffe, die sich die Küste abwärts nach Süden bewegten. Mit der vorgelagerten Insel Liebnitz bot sich ihnen ein vortrefflicher Schlupfwinkel, den übrigens auch Störtebeker – als Angehöriger der in Ralow ansässigen Familie - später genutzt haben soll. Ein jähes Ende der Räuberei, soll sich um 1182 eingestellt haben. Nach einer vorausgegangen Festsetzung von Ritogar, dem Vetter Fürst Jaromars, seiner Befreiung durch die Schwester der Ralunken, Agathe, hoffte diese auf Befreiung. Doch Ritogar kam in einem Gefecht am Gellenstrom durch die Ralunken zu Tode. Nachdem nun auch Agathe ihrem Leben ein Ende setze, eroberte – so die Überlieferung - Fürst Jaromar I. die Burg der Ralunken.


Heute geht man vielfach davon aus, dass Ralow später landesherrlicher Besitz war, da die Lubinische Karte von 1613 den Ort als „arx ducalis“ ausweist. In diesem Zusammenhang sei aber auch auf die Familie von Segebaden hingewiesen. Von ihr ging der Besitz wahrscheinlich 1739 an die Familie von Hardt und dann 1746 an die Familie von Bagewitz über, die auf dem Flecken bis 1872 ansässig war.  

In diese Zeit - 1755 - fallen auch die Angaben über Reste von Wall und Graben einer Burg. Das um 1800 aufgefundene Mauerwerk lässt sich dagegen kaum noch zuordnen. 


Und so wenden wir uns dem im 18. Jahrhundert gebauten massiven Traufenhaus mit verputztem Backstein zu. Es befindet sich nur etwa 50 Meter vom Wasser entfernt. Die schönste Ansicht lag damals im Norden. Hier ziert bis heute ein repräsentativer Stufengiebel mit spitzbogigen Fenster- und Türöffnungen das Hauptgebäude. Ein parallel dazu ausgebildetes eingeschossiges Giebelhaus mit Saal und Deckenstukkaturen, sowie darunter befindlichen Wirtschaftsräumen wird heute von einer Wand abgeschlossen, die auf einen Verbindungstrakt beider Gebäude schließen lässt. Alte Fotos bestätigen diese Annahme und weisen neben einem Satteldach auch einen trutzigen Turm mit Wappen aus, dessen Burgcharakter durch einen Kleinturm verstärkt wird. Diese – vom Historismus geprägte Architektur – soll nach den Plänen des Berliner Architekten Wilhelm von Mörner (1828-1907) entstanden sein. Leider ist dieser Verbindungsteil nach 1945 abgerissen worden, was dem Gesamteindruck massiv abträglich ist. 


Nach einem Besitzwechsel an die Familie Esbeck-Platen folgte der Verkauf an den Franzburger Zahnarzt Otto Salomon. Als dann der zweite Weltkrieg beendet war, wurde das Gutshaus durch sowjetisches Militär genutzt. Sie hinterließen u.a. über dem Kamin deutlich sichtbare Parolen in kyrillischen Buchstaben. 

Der nordöstlich sich anschließende Gutspark an der Landower Wedde verfügte über einen beachtlichen Baumbestand. Er muss – so vermutet man – schon vor 1755 angelegt worden sein. Nachweislich ist eine Parkinventur in den 1980er Jahren, bei der die Hängeesche als botanische Besonderheit Beachtung fand.   

Nutzungsbedingt ist der gegenwärtige Zustand leidlich, der Zugang nicht erwünscht. Dennoch gibt es Anlass zur Hoffnung, dass auch dieser sagenumwobene Flecken der Insel bald wieder an Perspektive und Ansehen gewinnt.       

Der Dank für die historischen Fotos in diesem Beitrag geht an das Harro-Schack-Archiv. Die obere Aufnahme der schwarzweiß Fotos ist aus dem Jahre 1933 und die untere von 1964.

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