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Wer etwas mehr über die Ortsnamen der Insel wissen möchte, muss sich einer Grundsatzfrage stellen: "Hat der Ort seinen Namen von dem Besitzer, oder nannte sich der Besitzer nach dem Ort?" Die Antwort darauf, sagt auch etwas über den Ursprung der Orte aus...

Warum? Schon mehrfach wurde in der Vergangenheit darauf verwiesen, dass viele wendische Ortsnamen sich bis in die heutige Zeit (wenn auch mit einigen Wandlungen) gehalten haben. Ursächlich ist, dass auch die Dänen nachdem Fall Arkuns und der mit dem Jahre 1168 einsetzenden Christianisierung die Ortsnamen nicht änderten. Und so beschreiben diese bis heute die Landschaft und deren Eigenheiten. Der Boden (sowie das Wasser) welcher bedeutende Lebensgrundlage war, ist zugleich "Gegenstand und Veranlassung" wendischer Ortsnamen. Er beschreibt die Gestaltung, Beschaffenheit, die Frucht oder die Bedeutung des Bodens. 

Beispiele zur Gestaltung des Bodens sind u.a. Saßnitz (Za Scenje - "...hinter der Bergwand gelegen) oder Göhren (Gorina - "Die bergige Landschaft..."), für die Beschaffenheit des Bodens lässt sich Mukran (Morkran - "nasse Stelle") oder Ralswiek (Rola - "Acker") anführen, für dessen Bewuchs beispielsweise Woorke (Worke - "Nuß"), Jarnitz (Jarow - "Roßkastanie")  oder Putbus ("hinter dem Busch...") herausheben und deren Bedeutung lassen sich ei Swantow sowie den Hünengräber Dobberworth und Licham deuten. Die Bezüge zu Orten der Götter, Priester oder Könige dürften dagegen im Zuge der Eroberung weitgehend getilgt worden sein. 

Während sich die Ureinwohner Rügens, wie voraus geschickt, nach dem Ort benannten zu dem sie einen tief verwurzelten Bezug hatten, gaben die nach 1168 zugewanderten Deutschen den Orten Namen, die sie von sich ableiteten. Damit wurde die Abhängigkeit des Besitzes von der Person (auch auf Rügen) unterstrichen: Bohlendorf, Moritzhagen Rothenkirch, Frankenthal, Augustenhof oder Philippshagen. Daneben begann man auch hier die Ergänzung durch Begriffe wie "Neu" oder "Alt" bzw. "Klein" oder "Groß". Auch hier finden sich reichlich Beispiele auf der Insel wie: Neukamp, Altkamp, Groß Zicker, Klein Zicker...

Diese erste kleine Betrachtung regt vielleicht dazu an, etwas mehr über die Geschichte der Orte und was sie schon mit ihrem Namen zu erzählen haben, zu erfahren.

(Folge Muttländer!)

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