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Das Gutshaus Lancken auf Wittow: Aus dieser Perspektive noch recht gut zu sehen...

Von der Halbinsel Jasmund zieht uns heute auf die Halbinsel Wittow - nach Lancken. Lancken? Richtig, auch diesen Ortsnamen gibt es gleich mehrfach auf Rügen. Damit stehen sie im Wettstreit mit Bezeichnungen wie "Streu" oder "Neuendorf", die sich ebenfalls öfter zwischen Sund und Kap Arkona finden lassen. Doch zurück zu Lancken auf Wittow, nicht auf Jasmund oder Muttland.
Jahrhunderte altes Fachwerk gibt nun Stück für Stück nach...

Wie der Name bereits verrät, gibt es bei diesem Flecken von Anfang an einen klaren Bezug zur Familie von der Lancken, einem alten rügisch-pommerschen Adelsgeschlecht. Im Mittelalter soll es damals drei verschiedene Linien gegeben haben. Eine von ihnen brachte Vikes von der Lancken hervor. 1532 wird Lancken auf Wittow als sein Wohnhof bezeichnet. Allerdings befand sich die ursprüngliche Siedlung weiter südlich und wurde an die heutige leicht erhöhte Stelle erst verlegt. Zum Bau des Hauses gibt es widersprüchliche Angaben. Walter Ohle und Gerd Baier geben dazu in den "Kunstdenkmalen des Kreises Rügen" jedoch die 1. Hälfte des 18 Jahrhunderts an. Damals, um 1720 bis 1730, soll der unverputzte zweigeschossige Backsteinbau als Traufenhaus über einem rechteckigen Grundriss errichtet worden sein. Ursprünglich mit segmentbogigen Fenstern versehen, erfährt diese Gestaltung noch beim Hauptportal seine volle Entfaltung. Allerdings wirkt dieses mit seiner Putzquaderung als gehöre es nicht in die sonst durch Achsen klar gegliederte Fassade.

Das Hauptportal mit der Putzquaderung, das die klar gegliederte Fassade der Fensterachsen durchbricht

Wer das Gebäude von Norden her aufsucht, findet sogar noch ein Bauschild an selbiger. Dieses ließ schon mal auf bessere Zeiten hoffen. Allerdings scheint die Zeit des Verfalls derweil am Bau weiter zu nagen. Über den abgeplanten Dachstuhl eines Krüppelwalmdaches ist schon so mancher Sturm hinweggefegt und hat an dem Behelf gerüttelt und gerissen, so dass nur noch der gute Wille das Baudenkmal zu schützen scheint. Niederschläge und Schmelzwässer der letzten Jahre setzten so auch dem Inneren stetig zu. Die Lehmwände des aussteifenden Fachwerks lösen sich Stück für Stück aus der Führung und auch die einst soliden Deckenbalken wissen nicht wem sie eigentlich noch Halt geben sollen. So traurig ist die Situation heute, dass man schon gar nicht mehr an den Erhalt dieses Bauwerks glauben mag.

Der Zahn der Zeit nagt weiter an dem Bau - Wer schütz eigentlich dieses Baudenkmal vor dem Verfall?

Kaum zu glauben wie hier der Zahn der Zeit bereits nagte: Alte Beschreibung des Bauwerks erzählen uns noch von Wandbespannungen über den Fachwerkwänden. Heute ragen die Wände einfach nur in den freien Raum über dem ein Dachstuhl, den einst Fledermausluken zierten, scheinbar in der Luft schwebt. Aus dem Erdgeschoß heraus ließe sich bequem ein Stein über die Reste des Firstes werfen - ein "hohler Vogel" würde man vielleicht sagen. Übrigens ist dies der Grund warum davon abzuraten ist das baufällige Haus zu betreten, doch auch ein Bauzaun hält längst nicht mehr davon ab.

Blick in den Himmel: Das Dach scheint über einem zu schweben

Wer sich rückseitig dem beinahe rechteckigen Park mit seinem alten Baumbestand zuwendet, kann zunächst eine schöne Linden-Allee in Richtung Süden erahnen. Am Ende dieser Mittelache des Parks zeichnet sich ein helles Licht und der Wieker Bodden ab.

Licht und der Wieker Bodden leuchten am Ende der Allee

Wer sie entlangschreitet der kommt schon bald zu einer kleinen und einer großen Aufweitung der Allee. Letztere ergibt sich schließlich in einem Ring. Eine weitere Baumgruppe, die ringförmig angeordnet ist, findet sich auch an der Südostseite des Parks. Hier allerdings fasst sie eine alte Grabstätte ein. Dabei lassen sich heute nur noch Spuren einer ehemaligen Beschriftung ausmachen, die u.a. einmal die Zahl "1923" getragen haben soll.

Die alte Grabstätte am Rande des Parks

Wir sind am Rand des Parks angekommen. Hier zeichnet sich, wie auch auf der gegenüberliegenden Längsseite, eine Findlingsmauer ab. Beide Mauern, die grob verfugt und durch Backsteine ergänzt wurden, werden zudem von alten Linden, Eschen und Ulmen, welche sich außerhalb des Parks befinden, flankiert. Im Süden gab es eine noch sich abzeichnende Reihe mit Kastanien, an denen sich ein Trampelpfad befindet.

Die Einhegung des Parks an den Längsseiten

Man würde diesem Bauwerk in Lancken wieder Zukunft wünschen wollen, gerade auch weil hier noch ein Umfeld existiert, welches mit vielen guten Gedanken angelegt wurde. Allerdings ist die Ankündigung, dass hier etwas passiert bereits älter als ein Jahrzehnt. Und so muss man wohl auch um dieses Gutshaus, welches bereits einige Jahrhunderte "auf dem Buckel" hat, bangen...


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