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Der Weg in Richtung Stresow (Blick zurück nach Lancken-Granitz)

Morgens, wenn die Sonne aufgeht, liegt noch ein Schweigen über der Landschaft Rügens. Es ist ungewöhnlich ruhig als wir noch vor Lancken-Granitz in Richtung der Stresower Tannen aufbrechen. Das Licht der Sonne bricht sich an den Stämmen des Forstes und langsam erwacht die Natur auch in diesem Inselforst.
Die "Ziegensteine" verteilen sich auf einer Länge von etwa 30 Metern am Wegesrand

Vorbei an den Gräberfeldern, die wir bereits im Februar 2017 besuchten, führt uns ein zweispuriger Waldweg zu den Ziegensteinen. Sie gelten als eins der bedeutendsten Denkmäler aus ganz alter Zeit. Hier südlich des Weges stehen sie in einer merkwürdigen Runde nur unweit des Dorfes Groß Stresow und der Stresower Bucht, wo einst die Preußen anlandeten um die Schweden zu vertreiben. Der, der ihnen mal mit einem hellen Stoff auf einer Kate den Weg in diese wies - der Fischer Johann Meußling - wird auch mit den Ziegensteinen in Verbindung gebracht, doch davon soll heute nicht berichtet werden. Viel wurde ja auch so über diese Steine überliefert und die Fantasie mag auch die eine oder andere Geschichte inhaltlich beflügelt haben...

Deutlich erkennbar: Die Decksteine der Kammern, die einst selbst unter einem Hügel verborgen waren

Vielleicht sollte man mit einer Frage beginnen: Was sind denn nun die Ziegensteine? Schlachtmal (dann wären aus "Siegessteinen" ja "Ziegensteine" geworden), Hühengrab oder Opferstein. - Der Volksmund kennt gleich mehrere Antworten darauf. Sogar von "Hungersteinen" oder "Blutsteinen" ist dabei die Rede. Und so kann man aber wohl sagen: Die Bezeichnung "Ziegensteine" wird wohl kaum der ursprünglichen Bedeutung gerecht, denn eher ist es vielleicht eine Verstümmelung des eigentlichen Namens. Wie nannte man sie denn einst? De Zägensteen? Oder: Tägensteen? Und waren diese mit der schwedischen "Segerstenen" gleichzusetzen? Dann allerdings würde es sich ja um die bereits erwähnten "Siegessteine" handeln. Prof. Dr. Alfred Haas, der Rüganer welcher sich um die Heimatkunde besonders verdient machte, soll ja u.a. die Legende von einer Schlacht an diesem Ort angesiedelt haben. Die Überlieferung wollte es dabei, dass hier die Mönchguter auf die Putbusser trafen, wobei die "Riesenweiber" den Putbussern zum Sieg verhalfen, so die alte Sage...

Blick auf die Grabanlage aus südlicher Richtung

Doch zu den Überlieferungen zählt eben auch die, daß hier katholische Gottesdienste in der Schwedenzeit abgehalten wurden. Da die Schweden alles Katholische unterdrückten, hätte demnach die "Ziegensteine" für die Menschen damals eine weitaus andere Bedeutung gehabt. Und in der Tat fällt bei einem Besuch der Stätte auf, dass auf dem größten Stein zwei Rillen eingekerbt sind, die sich im unteren Bereich kreutzen. Allerdings gibt es auch verschiedene Aussagen wonach es sich dabei um Orientierungszeichen handeln würde. Danach ginge die große Rinne genau west-östlich, die untere süd-nördlich. Und das wurde auch bereits geprüft. In einem alten Werk heißt es dagegen, dass Putbusser Bauleute den Stein hätten sprengen wollen und dazu die Rillen voran trieben. Allerdings sollen sie, so diese Überlieferung, vom Fürsten zu Putbus daran gehindert worden sein. Doch auch hier sind Zweifel angebracht.

Die eingekerbten Rillen, die ein Kreuz bilden. Welche Bedeutung haben sie?

Wie dem auch sei! Der Prähistoriker Ernst Spockdorf (1892-1967) hatte die Megalithanlage 1931 aufgenommen. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch keine Kammer des Hünengrabes mit dem Deckstein erkennbar. Erst Ewald Schmidt legte 1969 dann den Raum frei. Die zwei Decksteine, die diesen bedecken, sind auch heute noch gut zu erkennen. Die Anlage selbst hat eine Länge von vielleicht dreißig Metern. Deutlich erkennbar sind auch die Wächtersteine. Heute wird die Anlage, die ursprünglich in einem Hügel verborgen lag, zeitlich der Trichterbecherkultur (3.500 bis 2.800 v. Chr.) zugeordnet.

Kaum zu sehen unter dem Bewuchs sind die weiteren Steine der Grabanlage, welche diese begrenzten

Nun ist es gleich um 5.40 Uhr. Die Sonne steht bereits höher über den Stresower Tannen. Langsam brechen wir auf, denn vor uns liegt noch der ganze Sonntag und wer weiß was es noch zu entdecken gibt...

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