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Nachdem mit dem Wiener Kongress (1815) auch Schwedisch-Pommern zu Preußen kam und Pommern damit wiedervereinigt war, wurde entlang der pommerschen Küste mit dem Bau von Leuchtfeuern begonnen - u. a. auf Arcona (1824), Jershöft (1830) und Greifswalder Oie (1855).

Unbekannt ist aber vielen eben die Vorgeschichte der Leuchtfeuer an der pommerschen Küste und vor allem auf Rügen. Angeregt durch den 1816 zwischen Narva und Reval an der Südseite des finnischen Meerbusens, auf dem lettischen Vorgebirge, errichteten Leuchtturm, unterbreitete der Stralsunder Kaufmann Kommerzienrat Christian Banck dem preußischen Finanz- und Handelsministerium den Vorschlag auf Arcona und Stubbenkammer Leuchtfeuer einzurichten.

Nach der Prüfung des Ansinnens kam man 1817 zu der Auffassung, dass ein Feuer auf dem Kap an der Nordspitze Rügens eines auf Stubbenkammer überflüssig werden lasse. Während die Kaufmannschaft Stralsund nun eine Befeuerung durch Steinkohle (wie auf Bornholm) vorschlug, empfahl der Stralsunder Diekelmann nun ein Lampenfeuer, da Steinkohlefeuer zu jener Zeit bereits in England wieder abgeschaft worden seien. Wie ein Gutachten der Schifferkompagnie dazu auch preisgibt, gab es zu diesem Zeitpunkt bereits drei dänische Leuchtfeuer: Das Blinkfeuer auf dem Eutholm, einer kleinen Inselgruppe vor Bornholm, ein Kohlenfeuer bei Hammershus auf Bornholm und das sogenannte "Geisterreff" von Gedser.

Wie weiter aus alten Akten hervorgeht, wurde 1817 vom Königlichen Landmesser Joachim Quistorp geraten, auch auf der "Greifswalder Oehe" ein Feuer einzurichten. Somit lässt sich feststellen, dass wohl eben Banck und Quistorp die "Väter" des Gedankens eines der Leuchtfeuer in diesem Teil der pommerschen Gewässer waren. Interessant auch, dass das vom Stralsunder Diekelmann empfohlene Lampenfeuer beim 1826 / 1827 errichteten Leuchtturm von Arcona 1828 realisiert wurde. Der Entwurf zum Leuchtturm, der offiziell zunächst der Königlichen Ober-Bau-Deputation zugeschrieben wurde, wird heute - nach der Herausgabe des Werkverzeichnisses Karl Friedrich Schinkels durch seinen Schweigersohn Alfred von Wolzogen (1863) - Schinkel zugeordnet, daher auch die Bezeichnung als "Schinkelturm".


Die höchsten pommerschen Leuchttürme:

01.) 68,00 m Leuchtturm Swinemünde auf Wollin (gebaut 1854–1858 / Baumeister: W. Severin)
02.) 49,80 m Leuchtturm Funkenhagen (gebaut 1876-1878)
03.) 45,00 m Leuchtturm Horst (gebaut bis 1866)
04.) 38,60 m Leuchtturm Greifswalder Oie (gebaut 1853 - 1855)
05.) 35,40 m Leuchtturm Darßer Ort (gebaut 1847–48)
06.) 35,00 m Leuchtturm Kap Arkona auf Rügen (gebaut 1901-1902)
07.) 33,40 m Leuchturm Stilo (gebaut 1904-1906 / Baumeister: W. Körte)
08.) 33,30 m Leuchtturm Jershöft (gebaut 1838),
09.) 27,50 m Leuchtturm Dornbusch auf Hiddensee (gebaut 1887–1888)
10.) 26,00 m Leuchtturm Kolberg (gebaut 1945)
11.) 25,20 m Leuchtturm Scholpin (gebaut 1872-1875 / Baumeister: E. Kummer)
12.) 22,45 m "Schinkelturm" auf Rügen (gebaut 1826-27 / Baumeister: K. F. Schinkel)
13.) 22,00 m Leuchtturm Rügenwaldermünde (gebaut 1885)
14.) 19,50 m Leuchtturm Stolpmünde (gebaut 1871)
15.) 18,20 m Kiekturm auf Wollin (gebaut 1826 als Leuchtbake bzw. 1962)

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