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Abendstimmung im Ostseebad Sellin. Der Blick wandert zum Selliner See, während die Sonne langsam im Westen untergeht. Heute kaum zu glauben: Mit dem Selliner See verbindet sich ein Stückchen deutscher Luftfahrtgeschichte.

Wenn man den Überlieferungen glauben mag, begann die Luftfahrtgeschichte Rügens bereits vor 110 Jahren als der Berliner Fliegerpilot Robert Heinrich Thelen (1884-1968) mit einem Flugapparat der Gebrüder Wright zu einem zweitägigen Schaufliegen einen Abstecher auf die Insel machte.

Genau vor 100 Jahren jedoch erfolgte dann der reguläre Anschluss der Insel Rügen an den Luftlinienverkehr - Es wurde die Fluglinie Travemünde-Warnemünde-Saßnitz-Swinemünde eingerichtet. Neben der vorgenannten Flugverbindung, die die beide pommerschen Bäder Saßnitz und Swinemünde verband, wurden erst mit der Gründung der Luftverkehr Pommern GmbH (LVP), die auf Initiative des Ober-Präsidenten der Provinz Pommern Julius Lippmann erfolgte, die regelmäßigen Landungen von Wasserflugzeugen ab dem 1. Juli 1925 auf Mönchgut möglich.

Da jedoch das Wasser der Ostsee sehr "kippelig" war, suchte man nach einem ruhigeren "Wasser" und so kam der Selliner See ins Spiel. Die Deutsche Luft Hansa arbeitete dabei mit der bereits erwähnten Luftverkehr Pommern G.m.b.H. Stettin in einer Betriebsgemeinschaft zusammen, so dass nun die Flieger Teil des Luftfahrplans wurden, der Rügen mit der Welt verband. Der Seeflughafen von dem aus die Sommerfluglinie Stettin-Sellin-Stralsund betrieben wurde, war übrigens der Seeflughafen Aldamm (am Dammschen See, bei Stettin), wo sich nun auch der Sitz der Lufthansa (auch für den Landflughafen Kreckow) befand. Um eine Vorstellung von der damaligen Zeit zu erhalten, sei erwähnt, dass man nun mit dem Flieger von Berlin um 8.50 Uhr von Berlin abflog, die Ankunft erfolgte um 10.00 Uhr in Stettin. Von hier aus konnte man weiter nach Swinemünde (Ankunft: 11.15 Uhr), Sellin (Ankunft: 12.00 Uhr) oder Stralsund (Ankunft: 12.35 Uhr) reisen.

Eingesetzt wurde für den Sommerflugverkehr die legendäre Junkers F13. Später erfolgten auch Flüge mit der W33/34. Neben Passagieren nahm auch die Beförderung von Luftfracht immer größeren Raum ein. Allerdings kam mit dem Beginn des zweiten Weltkriegs auch der reguläre Luftverkehr mit der Insel Rügen zum Erliegen...

Heute gehört ein Teil des Selliner Sees zum Naturschutzgebiet Neuensiener und Selliner See. Dessen 234 Hektar umfassen neben dem Neuensiener See u.a. das Westufer des Selliner Sees. Zudem verfügt der Selliner See über einen Hafen. Er ist nicht nur Wasserwanderrastplatz und Anlaufpunkt mit 40 Liegeplätzen sondern auch Anlegestelle für ein Fahrgastschiff, welches zu einem Ausflug auf dem Bodden einlädt.

2 Kommentare:

  1. Die erste Begegnung mit dem See hatten wir als Hortkinder mit dem legendären Fährboot. Eine Wanderung um den See sollte für Eltern mit Kindern im Grundschulalter ein lohnenswerter Pfingstausflug sein. Viel Spass.

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  2. Ja, die legendäre Ruderfähre und Moritzdorf - Erinnerungen an schöne und unbeschwerte Wandertage. Das letzte Mal hatte ich das Großsteingrab vor Altensien besucht

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