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Wer aus Richtung Binz in den Ort gelangt, hat einen idyllischen Blick auf die St.-Johannes-Kirche

Bei unseren Streifzügen über die Insel wollen wir dieses Mal in Zirkow rasten. Es liegt direkt an der Verbindungsstraße zwischen Bergen und Mönchgut. Auch führt von hier aus eine kleine Nebenstraße über Viervitz und Posewald als Querverbindung zur alten Bäderstraße, die Putbus und Mönchgut miteinander verbindet.
Das Kriegerdenkmal erinnert an die Zirkower, die im ersten Weltkrieg fielen

Und obgleich viele Rüganer den Ort beinahe täglich durchqueren, haben wohl die wenigsten von ihnen einmal angehalten, um einen Blick in die Kirche zu werfen, dessen Turm nun frisch eingedeckt wieder in die Ferne grüßt. Eigentlich schade, denn das würde sich lohnen...

Der farblich schlicht gehaltene Innenraum mit dem schachbrettähnlichen Fliesen-Fußboden

Der Backsteinbau, der wie viele Kirchen auf Rügen auf einem Feldsteinfundament gegründet wurde, hat eine lange Geschichte. So soll der Chor bereits in der ersten Häfte des 15. Jahrhunderts errichtet worden sein. Erst später wurde eine Ergänzung durch die von Anfang an geplante Sakristei und dann auch noch durch ein Schiff und den Turm vorgenommen.

Aus Anlass des Kirchweihfestes: Inschrift von 1949

Nachdem 1906 eine Sanierung erfolgte, hatte man 1948 sogar einen Teil der mittelalterlichen Gewölbemalerei wieder freilegen können und 1949 mit dem Ausmalen begonnen. Daran erinnert heute noch eine Wandmalerei, die sich gegenüber dem seitlichen Eingang befindet. Sie macht auf das Kirchweihfest am 23. Oktober 1949 aufmerksam. Außerdem ist hier eine Vielzahl an Persönlichkeiten aufgeführt, deren Wirkung sich im Zeitraum zwischen 1313 und 1948 mit der Kirche von Zirkow verband. Die Wiederherstellung der ursprünglichen farblichen Gestaltung erfolgte - wie zu erfahren ist - durch den Kirchenmaler Hoffmann - Finkenwalde.

Der Taufengel der Zirkower St.-Johannes-Kirche

Das lenkt den Blick auch innerhalb der Kirche schnell auf den Taufengel, der in Richtung des Altars über dem Mittelgang schwebt. Er wurde Anfang des 18. Jahrhunderts aus Holz gefertigt und in der Mitte des Westlichen Chorjoches aufgehängt. Dieser liess sich zur Taufe herunterlassen. Sein flatterndes Gewand zieht genauso wie die Taufschale in einer Muschelform, die von den ausgestreckten Händen des Engels gehalten wird, die Blicke auf sich. Übrigens nimmt man an, dass diese künstlerische Arbeit, die von Martin Becker aus Stralsund ist. Der Künstler findet auch in Zusammenhang mit dem Taufengel der Kirche in Samtens Erwähnung.

Blick auf die gegenüberliegende Seite: Die Orgel

Direkt gegenüber - in Blickrichtung des Engels - befindet sich die Orgel. Bevor sie installiert wurde, gab es eine Vorgänger-Orgel. Sie unterschied sich deutlich - auch im Ansehen - von dem nun vorhandenen Musikinstrument, dass erst in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts hier seine Bestimmung fand und deren Prospektpfeifen bereits 1918 das erste Mal erneuert wurden. Heute geht man davon aus, dass die Orgel von der Stralsunder Firma Mehmel aufgebaut wurde.

Blick von oben in den Kirche in Richtung Taufstein (von 1912)

An dieser Stelle sei noch auf eine Besonderheit hingewiesen: Rechts und links vom Altar gibt es Beichtstühle. Wie der Altar stammen sie aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Warum diese Beichtstühle in einer evangelischen Kirche zu finden sind, erklärt sich erst mit einem Blick in die Geschichtsbücher. Die Insel Rügen war zum damaligen Zeitpunkt noch schwedisch besetzt und so war auch hier eine hochkirchliche Prägung durch die lutherischen Schweden erfolgt. Dabei wurde der nördliche (mehrmals veränderte) Beichtstuhl, erst 1949 - gleich dem südlichen - umgebaut.

Altar, die von beiden Seiten begehbare Kanzel und der Beichtstuhl

Zirkow ist also in jedem Falle einen Besuch wert. Oftmals unbekannt ist vielen, dass dieser Weg gerade von Binz aus öfter genommen wurde. Das erklärt sich, wenn man erfährt, dass früher auch die Binzer zu ihren Taufen oder Trauungen nach Zirkow kamen. Eine Änderung trat hier erst mit der Fertigstellung der Binzer Kirche im Jahre 1912 ein. Bereits sechs Jahre zuvor entstand eine selbständige Binzer Kirchgemeinde. Heute sind aber beide Gemeinden wieder vereint, nur wird jetzt die Zirkower Kirche durch das Pfarramt Binz betreut.

Blick von der Seite auf Kirchturm und Schiff

Wer den Gottesdient in der St. Johannes-Kirche besuchen möchte, kann sogar etwas länger ausschlafen, denn diese beginnen (alle vierzehn Tage) jeweils um 11.00 Uhr. An Festtagen fangen die Gottesdiesnte dagegen sogar erst um 14.00 Uhr an.

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