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Eine der folgenreichsten Reisen eines Malers auf die Insel Rügen, war wohl die des pommerschen Malers Caspar David Friedrichs (1774-1840) im Sommer 1801 und im Mai 1802 - sowohl in Bezug auf das Werk des Künstlers als auch in Bezug auf die Reflektion beim Betrachter. - Diese Besuche Friedrichs auf der Insel ließen ihn nicht nur als Künstler seinen ganz eigenen Stil finden, seine Werke machten auch die einzigartige Landschaft der Insel in Deutschland und in Europa bekannt. Seit jener Zeit gilt er zudem als der "Maler der Insel Rügens" - und: Durch das Bildnis Friedrichs in seinem Atelier (s. oben) von Georg Friedrich Kersting aus dem Jahre 1811 haben wir heute auch eine Vorstellung, wie der Greifswalder seine Werke anhand der vor Ort erstellten Skizzen später auf seiner Leinwand bannte.


Friedrichs Zeichnungen, wie die des "Königsstuhls" (1801) oder die der "Flachlandschaft auf Rügen" (1802), sind dabei längst Teil des kulturellen Erbes nachfolgender Generationen geworden. Diese haben sogar den bekannten Drehbuchautoren und Filmregisseur Herrmann Zschoche (Anm.: u. a. Verfilmung von Benno Pludras "Lütt Matten und die weiße Muschel") zu einer interessanten Spurensuche über die Insel aufbrechen lassen, um die Orte aufzusuchen, die der Künstler einst in einfachen klaren Strichen auf Papier festhielt. 

Das Wandern - als zentrales Thema der Romantik und das damit verbundene Unterwegssein, das Erlebnis der Natur und die Entdeckung von alter oder neuer Heimat - könnte dadurch auch bei uns wieder neue Anregungen erfahren, obgleich: Nicht alle Orte, die Friedrich einst besuchte, sind noch für Suchende zugänglich! Anderen Orten droht der Verlust der Identität durch Entwertung, die dem Profitstreben einiger weniger auf Kosten aller entspringen.


Mit der Eröffnung der Gemäldegalerie des "Pommerschen Landesmuseum" im Jahre 2000 wurden auch originale Werke aus dem Schaffen Friedrichs wieder in seiner Heimatstadt gezeigt. So sind seitdem u.a. die Gemälde "Ruine Eldena im Riesengebirge" (1830 / 1834), die "Felsenschlucht" (1822 / 1823) oder das Aquarell des "Greifswalder Marktplatzes" (1818) in dem Gebäude zu sehen. Anzumerken sei dabei noch, dass das Gebäude, welches heute die Gemäldegalerie beherbergt, einst die ehemalige Stadtschule war und durch Friedrichs Zeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp (1755-1835) erbaut wurde.

Es war nicht der einzige Respekt, den die Greifswalder und Pommern "ihrem" Künstler zollten: 2009 wurde auch ein Denkmal für Friedrich geschaffen, welches heute in der Lappstraße, unweit des Greifswalder Domes St. Nikolai, steht. Der Impuls dafür ging damals übrigens von Bürgern, wie dem Künstler Helmut Maletzke, anlässlich des 235. Geburtstages von Caspar David Friedrich aus. 


Anlässlich des 250. Geburtstages von Friedrich im Jahre 2024 soll nun sogar eines seiner bekanntesten Bilder "Die Kreidefelsen" (1818) für sechs Wochen in der pommerschen Universitätsstadt gezeigt werden. Dieses wohl bekannteste Werk Friedrichs war bis 1930 im Privatbesitz und ist heute Teil eines Stiftungsbesitzes der "Sammlung Oskar Reinhardt", die in der ehemaligen Villa und Gemäldegalerie des Kunstsammlers und Mäzens Reinhardt (1885-1965) "Am Römerholz" im Schweizer Winterthur präsentiert wird.


In den Mittelpunkt des Jubiläumsjahres von Friedrich möchte das "Pommersche Landesmuseum allerdings nicht nur den Künstler sondern auch seinen Werdegang stellen. Dies soll mit 60 Zeichnungen gelingen, die vielleicht auch den Maler als Schüler und als angehenden Künstler noch erlebbarer machen. Am Sonnabend, den 20. Januar 2024 soll die Jubiläumsschau starten und im darauffolgenden Herbst mit einem Lichterfest enden - so jedenfalls ist der Stand der gegenwärtigen Planung. 


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