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Besuch bei Christoph Harder in Woorke bei Patzig: Der Anfang ist gemacht

"99 Funken" - so heißt die Schwarmfinanzierungs-Initiative für regionale Projekte. Die Botschaft ist einfach: Gemeinsam lässt sich mehr in unserer Heimat bewegen! Und das ist umso wichtiger in Zeiten, in denen die Rahmenbedingungen dafür kaum geeignet scheinen. Zu denen, die dennoch nicht "den Kopf in den Sand stecken", zählt auch Christoph Harder aus Woorke bei Patzig. In dem Ort, der vielen auf der Insel vor allem durch die markanten baumbewachsenen Hügelgräber bekannt ist, möchte er gerne etwas Eisenbahnromantik aufleben lassen. Und das kam so...
Als Vorlage zur Rekonstruktion dienen Zeichnung und Foto

Wer das erste Mal auf Christoph Harder trifft, merkt schnell, dass hier jemand sich ernsthaft mit seiner Heimat beschäftigt. So manches Fundstück fiel dem "Detektiv der Lokalgeschichte" dabei ins Auge, weil es förmlich nach einem "neuen Leben" rief. Sein jüngster Fund? Ein alter Eisenbahnwaggon, der einst Güter auf der Strecke Bergen Ost - Wiek transportierte. Als der letzte noch betriebene Streckenabschnitt vor etwas mehr als 50 Jahren stillgelegt wurde, begann auch das "zweite Leben" des besagten Viehwaggons in Veikvitz. Das fand nun allerdings sein plötzliches Ende durch Christoph Harder, der den Waggon wieder auf die Schiene bringen möchte.

Zugegeben, noch fehlen ihm dazu der fahrbare Untersatz, die Endbühnen, Material und viel Fleiß von Freiwilligen. Doch schon bald soll der 1911 gebaute "Oldie" noch weit mehr: Etwas von seinen Gefährten und den schnaufenden "Dampfrössern" auf der historischen Bahnstrecke erzählen. Natürlich hätte Harder am Liebsten die Schienen gleich auf der originalen Streckenführung verlegt, doch so einfach ist es auf der Insel dann doch noch nicht. Für den Woorker aber kein Problem! So legt er eben ein Nebengleis im Ort. Aller Anfang ist schwer! Doch was heißt das schon? Immerhin war auch zu seiner Überraschung der Ruf nach Unterstützung zur Umsetzung der Idee nicht einfach auf der Insel verhallt. Hilfe kam nicht nur von Rüganern sondern auch von ortsansässigen Firmen. Man müsse eben bei der Sichtbarmachung der eigenen Geschichte zusammenhalten.

Blick in den Waggon: Hier soll soviel wie möglich von der originalen Substanz erhalten werden

Doch etwas Geld muss man dafür auch noch aufwenden. Das Ziel ist klar! Bis Samstag, den 1. Mai 2021 müssen über die Schwarmfinanzierung von "99 Funken" 2.000 EUR zusammenkommen, damit die aktiven Helfer bei der Restaurierung keinen "Leerlauf" haben. Schließlich ist allein mit gutem Willen und Arbeitskraft nichts zu machen. Das Geld soll für Holz, Dachpappe, Nägel, Schrauben und Farbe eingesetzt werden. 22 Unterstützer haben dafür schon ihre Geldbörse geöffnet. Nun fehlen aktuell nur noch 1,150,- EUR, um die nächste finanzielle Hürde zu nehmen. Als Dankeschön haben sich Harder und seine Mitstreiter auch etwas einfallen lassen: Von Marmelade aus eigener Herstellung über einen Grillabend bis zu einer Safari im VW-Kübel ist alles dabei. - Es ist eine kleine Aufmerksamkeit, weil sie die Hilfe zu schätzen wissen.

Und dann? Wenn es wie geplant läuft, könnte schon bald der Waggon die Heimatgeschichte unserer Insel Rügen wieder etwas lebendiger werden lassen. Für "Groß" und "Klein" könnte er ein Stückchen Wehmut bedienen, auf das was einmal war; Eine Kleinbahnstrecke, die als Verkehrsader den Alltag ein Stück weit bestimmte, Verkehrsmittel war, um in die Kreisstadt zu kommen oder Hilfe, um landwirtschaftliche Produkte und das Vieh von den Gütern zu transportieren. Es könnte jedoch auch Ansporn sein, für die nächste Generation, die Schienen zu verlängern, bis auch der weit über hundert Jahre alte Waggon mit der Nummer "97-42-35" wieder zwischen Bergen (Ost) und Wittower Fähre rollt und einen Hauch von Eisenbahnromantik über das westliche Muttland trägt.

Weitere Informationen:

Mitmachen lohnt sich: Ein Stück Heimatgeschichte wieder erlebbar machen

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